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Gemeinsame Turnerreise 2019

25 Personen besammelten sich am Samstag morgen früh auf dem Parkplatz der alten Mühle. Fast alle waren pünktlich, so dass der Bus beinahe als letzter auf dem Platz auftauchte.

Mit eben jenem Car ging es dann flott Richtung Innerschweiz. Schon bald machte sich der Gluscht nach Kaffee und Gipfeli bemerkbar. Auf der Raststätte Unrnerland war trotz der frühen Stunde schon einiges los. Dass tatsächlich viel Verkehr unterwegs war, sah man dann bei der Ausfahrt Wasen, bis zu der sich der Reiseverkehr durch den Gotthardtunnel zurückstaute. Wir aber nahmen die Ausfahrt, da wir schliesslich über den Gotthard wollten.

 

Oben auf dem Pass angekommen parkierte der Bus direkt vor einer alten militärischen Festung. Früher ein fest gehütetes Geheimnis, wurde die Anlage im Zuge der modernisierten Armee entklassifiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Es ist beeindruckend zu sehen, was für eine riesige Anlage hier in den Berg hinein gebaut wurde. Für die aus mehreren hundert Mann bestehende Mannschaft hatte es Schlaf- und Essräume, ein eigenes Wasserreservoir und Dieselgeneratoren für die Stromherstellung. Ja, sogar eine Wolldeckenklopfmaschine war vorhanden. Ein einzelnes Telefon, welches aus Sicherheitsgründen dauernd abgehört wurde, sorgte für die Verbindung zu den Angehörigen. Zusätzlich waren mehrere Aussenanlagen vorhanden. Zur Verteidigung wurden in extra angelegten Kammern mehrere tausend Granaten gelagert. So hätte die Mannschaft komplett autark über 6 Monate im Bunker kämpfen und überleben können. Die spannende Führung führte hinauf bis zu den obersten Geschützen, welche kilometerweit bis nach Italien schiessen konnten.

 

Nach der Führung zog es die ganze Truppe zum Gotthard Hospiz. Dort wurde an der Sonne ein kleines Mittagessen eingenommen, jeder nach seinem Gusto. Alle waren gespannt auf den nächsten Programmpunkt.

 

Nach dem Mittagessen wartete dann das nächste Abenteuer auf uns. Mit sogenannten Fatbikes sollte der Pass hinunter nach Airolo gefahren werden. Dies aber nicht über die normale Passstrasse, sondern über die alte Tremola- Strasse, welche zu einem grossen Teil noch aus Kopfsteinpflaster besteht. Aus diesem Grund eignen sich Fatbike sehr gut, da die Reifen nur mässig aufgepumpt sind und somit die vielen kleinen Unebenheiten abfedern.

Nach einer rasanten Abfahrt kamen zum Glück alle heil in Airolo an. Dort hiess es dann wieder den Bus besteigen für die Weiterfahrt nach Locarno.

 

In Locarno erwartet uns das schwül-heisse Tessiner Wetter. Rasch wurden die Unterkünfte in der Jugendherberge bezogen, eine kurze Dusche genommen, und sich bereit gemacht für den Abend. Beim Apero in Locarno kühlte ein kurzer Regenschauer die Temperaturen auf ein erträgliches Mass.

 

Das Nachtessen war in Losone in einem typischen italienischen Grotto vorgesehen. Hanspeter musste auf der Hinfahrt leider verkünden, dass wegen der Grösse der Gruppe nicht die vorher angefragten Menüs zur Verfügung standen, sondern ein Einheitsmenü serviert werden sollte. Einige waren ein bisschen enttäuscht, dies war jedoch nur von kurzer Dauer. Schon wurde die vorzügliche Vorspeise serviert, eine typische Tessiner Platte. Auch der Hauptgang mit der Möglichkeit, zwischen 2 Sorten Fleisch und Rissotto oder Polenta auszuwählen, waren köstlich. Zum Abschluss gab es noch ein kleines Dessert, so dass alle einen gut gefüllten Bauch hatten.

 

Nach dem Nachtessen fühlte sich noch keiner bereit, schon zu Bett zu gehen. Alle nahmen noch den Weg nach Locarno unter die Füsse, abgekürzt durch eine kurze Busfahrt. In einer kleinen Mojito-Bar am Lago Maggiore liessen wir den ersten Tag ausklingen.

 

Nach einer mehr oder weniger kurzen Nacht trafen wir uns am Morgen zum gemeinsamen Frühstück. Nach dem Morgenessen teilten wir uns in 2 Gruppen auf. Die eine Gruppe wollte das sogenannte Stand Up Paddeling SUP ausprobieren. Die andere Gruppe machte sich auf nach Cardada, dem Hausberg von Locarno.

 

Ich kann direkt nur von der Wanderung sprechen. Diese führte nach der Bergfahrt mit einem "Weissenstein- Sesseli" auf einem leichten Wanderweg wieder zurück zur Zwischenstation. Am Schluss konnten wir noch die berühmte Kirche "Madonna del Sasso" besichtigen. Unterwegs assen wir in der Capanna Stallone ein vorzügliches Mittagessen.

Aber auch die Stand Up Paddler erzählten beim Zusammentreffen viel Interessantes und Lustiges von ihrem Abenteuer auf den wackeligen Brettern.

Kurz zusammengefasst: beide Gruppen kamen auf ihre Kosten, beide Gruppen hatten Ihren Spass.

 

Im Verlauf des Nachmittages machten wir uns dann wieder auf die Heimfahrt. Viele andere Touristen hatten leider die gleiche Idee, so dass wir vor dem Gotthard wieder in einen kleinen Stau gerieten. Dieses Mal nahmen wir nicht den Umweg über den Gotthard, sondern standen wie alle anderen im Stau. Dieser war aber Gottseidank nicht lange, so dass es bald weiterging. Nach einer erneuten kurzen Pause auf der Raststätte Gotthard Nord trafen wir mit ein wenig Verspätung schlussendlich wieder in Egerkingen ein. Einige entschlossen sich dann zum Schluss noch zu einem gemeinsamen Nachtessen im Motel.

 

An dieser Stelle gilt mein Dank allen Turnerinnen und Turnern, welche Patricia und mich auf unserer letzten Turnerreise begleitet haben.

Auch danke ich meiner Kollegin Patricia für die vielen schönen Erinnerungen aus unseren gemeinsam organisierten Reisen.

 

Hanspeter Christ